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Erstes Technologieseminar „Zerspanung von hybriden Leichtbaumaterialien“

Wissenstransfer auf hohem Niveau

Partnerfirmen veranstalten 1. Technologieseminar

Der Pio­nier­geist der Part­ner Rei­chen­ba­cher Hamu­el und Huf­schmied Zer­spa­nungs­sys­te­me war nicht nur beim gemein­sa­men Auf­tritt auf der Com­po­si­tes Euro­pe in Stutt­gart deut­lich zu spü­ren, son­dern auch auf dem ers­ten Fach­se­mi­nar, das man gemein­sam mit Fraun­ho­fer IPA und Schu­ko am 22. Novem­ber 2018 in Coburg unter der her­aus­for­dern­den Schlag­zei­le „Vom Fahr­ver­bot zum Fräs­ver­bot“ veranstaltete.

Rund 70 Teil­neh­mer aus dem gesam­ten Bun­des­ge­biet waren ange­reist, um nach einer Werks­be­sich­ti­gung bei Rei­chen­ba­cher Hamu­el in der Oran­ge­rie im Schloss­park Rose­nau an einem Tech­no­lo­gie­se­mi­nar teil­zu­neh­men, bei dem es schwer­punkt­mä­ßig um die Zer­spa­nung von hybri­den Leicht­bau­ma­te­ria­li­en ging. Allen Teil­neh­mern war klar, dass in Zukunft auf die Indus­trie vie­le neue Her­aus­for­de­run­gen zukom­men wer­den, und dass nur die enge Zusam­men­ar­beit und die Ver­zah­nung von Schlüs­sel­tech­no­lo­gien zum Erfolg füh­ren. Tho­mas Czwie­long, Geschäfts­füh­rer von Rei­chen­ba­cher Hamu­el, brach­te es bei sei­ner Begrü­ßungs­re­de auf den Punkt. „Die Ver­ant­wor­tung für die Umwelt und die Men­schen ist all­ge­gen­wär­tig. Hybri­de Werk­stof­fe gewin­nen immer mehr an Bedeu­tung und die Her­aus­for­de­run­gen, die mit der Bear­bei­tung die­ser Mate­ria­li­en anste­hen, kön­nen nur bewäl­tigt wer­den, wenn Exper­ten koope­rie­ren und gemein­sam pro­zess­ori­en­tier­te Kom­plett­lö­sun­gen anbieten“.

Die Gäs­te, unter denen Ver­tre­ter nam­haf­ter Fir­men aus dem deut­schen Auto­mo­bil- und Luft­fahrt­sek­tor genau­so anzu­tref­fen waren wie auch Exper­ten von Hoch­schu­len und For­schungs­in­sti­tu­ten, zeig­ten sich am Ende des ganz­tä­gi­gen Semi­nars begeis­tert von dem enor­men Wis­sens­trans­fer. Wäh­rend der Werks­be­sich­ti­gung über­zeug­ten sich die Besu­cher davon, dass bei einem Groß­teil der Maschi­nen­pro­jek­te schon heu­te über­grei­fen­de Lösun­gen ange­sagt sind: Ganz prak­tisch demons­triert an der neu­en Rei­chen­ba­cher-Bau­rei­he TUBE, auf der Car­bon frä­sen live gezeigt wur­de, mit Werk­zeu­gen von Huf­schmied und Absaug­tech­nik von Schuko.

Die Inhal­te der Vor­trä­ge schlu­gen einen gro­ßen Bogen, ange­fan­gen vom Leicht­bau, über die kri­ti­sche Betrach­tungs­wei­se aus Sicht der Medi­zin in Bezug auf die Fein­staub­be­las­tung, bis hin zur Dar­stel­lung der Ein­fluss­nah­me auf die­se Kom­po­nen­te aus Sicht der Maschinen‑, Werk­zeug- und Absaug­her­stel­ler. Die Medi­zin­pro­fes­so­rin Clau­dia Traidl-Hoff­mann von der TUM Mün­chen gab in ihrem Vor­trag „Sau­be­re Luft im Umfeld der Zer­spa­nung aus Sicht der Betriebs­me­di­zin“ ein ein­drucks­vol­les State­ment ab in Rich­tung Ver­ant­wor­tung der Indus­trie. Sie wies dar­auf hin, dass die vor­lie­gen­den Lang­zeit­er­geb­nis­se kei­nen Zwei­fel auf­kom­men las­sen, wie nega­tiv sich Fein­staub­par­ti­kel auf die mensch­li­che Gesund­heit aus­wir­ken und dass die Fol­gen der­zeit kaum abseh­bar sind. Die Daten­la­ge aus zahl­rei­chen epi­de­mio­lo­gi­schen Stu­di­en zu den mole­ku­la­ren Mecha­nis­men der Umwelt-Mensch-Inter­ak­ti­on ist erdrü­ckend, und die­se Fak­ten sprach sie auf der Ver­an­stal­tung unmiss­ver­ständ­lich an und alle zeig­ten sich beeindruckt.

Die Geschäfts­füh­rer André Schul­te-Süd­hoff von Schu­ko Absaug­an­la­gen und Ralph Huf­schmied von Huf­schmied Zer­spa­nungs­sys­te­me gin­gen im Anschluss in ihren Vor­trä­gen naht­los auf die­se The­ma­tik ein und ver­an­schau­lich­ten, wie sie mit inno­va­ti­ver Tech­nik einen Bei­trag zu einer bes­se­ren Luft­qua­li­tät leis­ten kön­nen. Genau die­se Viel­fäl­tig­keit der Aspek­te fiel den Semi­nar­teil­neh­mern posi­tiv auf, zumal immer Wert dar­auf gelegt wur­de zu ver­mit­teln, dass bei den anste­hen­den Her­aus­for­de­run­gen ein­zel­ne Unter­neh­men auch mit bes­ter Tech­nik nichts mehr allei­ne aus­rich­ten kön­nen. Andre­as Geb­hardt vom Fraun­ho­fer IPA kon­kre­ti­sier­te das mit der Aus­sa­ge, dass die Kun­den an einem funk­tio­nie­ren­den Gesamt­sys­tem inter­es­siert sind. Und das bedingt die effek­ti­ve Zusam­men­ar­beit der Unter­neh­men von Pro­zess­be­ginn an, um ziel­füh­rend zu einer opti­ma­len Gesamt­lö­sung zu kommen.

Die Head­line „Vom Fahr­ver­bot zum Fräs­ver­bot“ war für alle der per­fek­te Auf­hän­ger, mit­ein­an­der ins Gespräch zu kom­men. So konn­te viel genau­er und ziel­füh­ren­der, als es auf gro­ßen Mes­sen je mög­lich wäre, über kon­kre­te The­men dis­ku­tiert wer­den. Micha­el Schmitz, Modell­bau­meis­ter an der HS Coburg, sag­te: “Ich wer­de mich auch für die Fach­se­mi­na­re im nächs­ten Jahr anmel­den, denn der Wis­sens­trans­fer heu­te war enorm, sehr gut auf­be­rei­tet und organisiert“.

Auf der abschlie­ßen­den Podi­ums­dis­kus­si­on beton­te Georg Han­nig von Scher­del Siment, dass man als Maschi­nen­bau­er im Vor­feld klä­ren muss, wie­viel Spä­ne und ande­re Abfäl­le im Pro­duk­ti­ons­pro­zess exakt anfal­len, um dann gemein­sam mit Part­nern ein opti­ma­les Gesamt­kon­zept zu erar­bei­ten. Hein­rich Timm, Vor­stand CCev, wies dar­auf hin, dass man gera­de im Bereich e‑Mobilität auf den Leicht­bau nicht ver­zich­ten kann und prä­zi­sier­te sei­ne Kri­tik an den sei­ner Mei­nung nach nicht nach­voll­zieh­ba­ren unglei­chen gesetz­li­chen Grenz­wer­ten in Bezug auf Fein­staub­be­las­tun­gen ver­schie­de­ner Habi­ta­te. Sei­ne For­de­rung: Die Rück­kehr zu einem ver­nünf­ti­gen Umgang mit Grenz­wer­ten, um damit den Boden zu berei­ten für nach­hal­ti­ge Lösun­gen, die allen gerecht wer­den — den Men­schen, der Gesund­heit und den wirt­schaft­li­chen Inter­es­sen der Unternehmen.